Strategischer Rückzug aus über 140 Staaten
Der britische Glücksspielkonzern Entain hat sich in einem beispiellosen Schritt aus mehr als 140 Staaten mit unreguliertem Glücksspielmarkt zurückgezogen. Diese Entscheidung erfolgte als Teil einer verstärkten Compliance-Initiative des Unternehmens nach einer Rekordstrafe von 680 Mio. Euro. Der Rückzug betrifft diverse Regionen weltweit und geht auf eine Einigung mit den britischen Behörden zurück, die eine umfassende Bereinigung des Portfolios des Glücksspielanbieters gefordert hatten.
Der radikale Rückzug führte laut Unternehmensangaben zu einem Gesamtumsatzrückgang von rund 100 Mio. GBP. Die betroffenen Märkte umfassen Länder wie Argentinien und die Ukraine, in denen das Unternehmen zuvor große Einnahmen erzielte. Mit dem drastischen Schritt möchte Entain nicht nur Behördenvorgaben gerecht werden, sondern auch seine Vorreiterrolle in der Branche stärken, während auch Wettbewerber wie Flutter ihre Konzentration auf regulierte Märkte betonen.
Umsatzrückgang und Fokus auf regulierte Märkte
Die umfassende Portfolio-Bereinigung folgt einer Vereinbarung mit den britischen Behörden, die eine Aufräumaktion nach früheren Verfehlungen des Vorgängers GVC Holdings forderten. Obwohl Brasilien, Chile, Peru und Mexiko zu den Ländern gehören, aus denen sich Entain gemäß der Vereinbarung zurückziehen muss, werden diese Pläne nur in Kraft treten, wenn bis Ende des Jahres keine Glücksspiellizenzen vergeben werden.
Die Geschäftsführung von Entain erwartet, durch den strategischen Rückzug und Fokus auf regulierte Märkte, das Unternehmen in Zukunft noch stärker zu positionieren. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Glücksspielkonzern in knapp 40 Ländern mit offiziell regulierten Glücksspielmärkten aktiv.