Twitch veröffentlicht weitere Details zum Streaming-Verbot

Das Verbot, das offiziell am 18. Oktober in Kraft getreten ist, verbietet das Streaming von Spielen am Spielautomaten, Roulette und Würfelspielen auf Websites, die ihre Lizenz nicht in den USA oder in anderen Ländern haben, in denen keine angemessenen Verbraucherschutzstandards gelten.

Was verboten wird

Twitch erklärte zum ersten Mal, dass Seiten, die keine Einzahlungslimits, Ausschlussfristen oder Altersverifikationssysteme anbieten, verboten werden.

Zunächst gilt das Verbot für Stake.com, Rollbit.com, Duelbits.com und Roobet.com. Diese Websites wurden jetzt in den Twitch-Community-Richtlinien auf die schwarze Liste gesetzt, und es werden zukünftig weitere Domains hinzukommen, falls Verstöße festgestellt werden.

Die Verlinkung zu den auf der schwarzen Liste stehenden Websites in der Chatbox wurde ebenfalls untersagt.

Die Sicherheit der Community geht vor

„Wir bei Twitch entwickeln unsere Community-Richtlinien ständig weiter, um ein Gleichgewicht zwischen kreativem Ausdruck und der Sicherheit der Community sicherzustellen, da sich das Internet und unsere Community ebenfalls ständig weiterentwickeln“, sagt das Unternehmen in einer Erklärung.

„Letztes Jahr haben wir die Weitergabe von Links oder Empfehlungscodes zu Websites mit Spielautomaten, Roulette oder Würfelspielen verboten, um Betrug und andere Schäden, die von fragwürdigen Glücksspielseiten ausgehen, zu verhindern.

Nach Beoachten und Reflexion der Auswirkungen des Updates im letzten Jahr wurde ersichtlich, dass einige Leute die neuen Regeln umgangen haben und daher weitere Schritte notwendig waren.

Twitch hatte diese weiteren Schritte und das damit verbundene Verbot ursprünglich im September angekündigt. Dadurch wurde eine heftige Kontroverse ausgelöst, da das Streaming von Spielautomaten auf Twitch unglaublich beliebt ist. Zudem war es bis dato eine wichtige Einnahmequelle für einige der einflussreichsten Persönlichkeiten der Plattform.

In der jüngsten, aktualisierten Fassung der Richtlinien mahnt Twitch die Ersteller von Inhalten, sich an das Verbot zu halten, da sie andernfalls mit mit Konsequenzen zu rechnen haben, die nach einer Ampelregelung umgesetzt werden.

Die allgemeinen Nutzer-Richtlinien von Twitch beinhalten die Möglichkeit, bei Regelverstößen Konten zu ahnden. Diese Möglichkeit bestehe jetzt auch, wenn verbotenen Seiten gestreamt würden, so das Unternehmen.

„Wir wissen jedoch, dass diese Verhaltensanpassung für einige eine große Umstellung sein kann, und werden in entsprechenden Fällen zusätzlich zu den Sperren auch Verwarnungen aussprechen, um den Streamern gegenüber fairer zu sein, die die Änderung vielleicht noch nicht verstanden haben.“

Wie es weitergehen wird

Nach Bekanntwerden des Verbots spekulierten viele über die Zukunft der hochoktanigen Casino-Streams, bei denen die Macher riesige Summen, oft in Krypto, einsetzen.

Der Rapper Drake z. B. ist ein Markenbotschafter von Stake.com. An dem Wochenende bevor das Verbot in Kraft trat gewann der Rapper 12.240.000 Dollar bei einer einzigen Roulette-Drehung, nur wenige Stunden nachdem er 833.000 Dollar bei einer Sportwette nach der Niederlage des FC Barcelona gegen Real Madrid verloren hatte.

Sportwetten, Fantasy Sports und Poker-Streams sind auf der Plattform nach wie vor erlaubt, aber die Zukunft der nicht in den USA lizenzierten Casinoseiten ist bisher noch unklar.

Von Curacao nach Malta

Ein kurzer Blick auf die Slots-Homepage bei Twitch zeigt nun Videos, die für MGA-lizenzierte Online-Casino-Seiten und Spiele werben, anstatt für Curacao-lizenzierte Seiten, die zu den auf der schwarzen Liste Stehenden gehören.

Die Regulierungen werden auf dem Markt auch positiv wahrgenommen. Deutschlands neue Glücksspielregulierungsbehörde (GGL) begrüßte die Änderung der Politik von Twitch, sagte aber, dass dies nur ein „erster Schritt“ in die richtige Richtung sei.

Twitch und Amazon

Einige Branchenbeobachter glauben, dass Amazon die treibende Kraft hinter der härteren Haltung gegenüber „unsicherem“ iGaming sei, da das Unternehmen anstrebt, über seine Abteilung Amazon Web Services (AWS) zum Hauptlieferanten von Infrastruktur- und Cloud-Lösungen für die US-Online-Glücksspielbranche zu werden. Twitch ist im Besitz von Amazon. Es wurde 2014 für 970 Millionen Dollar gekauft.

Autor
Expertin für österreichische Casinos
Connie’s Passion war schon immer die deutsche Sprache, ihr erstes gesprochenes Wort „Reißverschluss“… Als Content Writerin bei Game Lounge verbindet sie diese Passion mit ihrem Faible für die schillernd-bunte Glücksspielwelt, indem sie diese in leuchtend-schöne Texte verpackt, um die Leser zu informieren und zu unterhalten. Nach dem Studium der deutschen Sprache hat sie neben vielseitigen Übersetzungsarbeiten auch sehr überzeugendes Copy Writing für den iGaming Bereich geliefert.

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